Rückblick auf das Seminar "Serverseitiges Tagging": der Übergang zu Erstanbieterdaten

Amy van Niftrik
12. Oktober 2023

Am Freitag, den 8. September, haben wir unser erstes Seminar veranstaltet! An diesem Nachmittag drehte sich alles um Datenschutz und Tracking und wie man sich als Online-Marketing-Spezialist am besten darauf einstellen kann. Mit Vorträgen von DDMA, Digital Bosses, Analytics Support und natürlich AdPage selbst, war es ein sehr erfolgreicher und wertvoller Nachmittag. In diesem Artikel listen wir für Sie die wichtigsten Lernpunkte dieses Nachmittags auf.

Verfolgung von Trends und Entwicklungen

Der Tag wurde von 'unseren eigenen' Bram und Jochem eröffnet. Beide arbeiten schon seit mehreren Jahren als Account Manager bei AdPage. Vor allem im letzten Jahr haben sie sich auf Tracking und Conversion-Optimierung spezialisiert. Ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass alle Daten, die den Online-Vermarktern zur Verfügung stehen, so vollständig wie möglich sind.

Anhand eines Zeitstrahls haben Bram und Jochem den Zeitraum von März 2021 bis heute abgebildet. Sie bezeichnen die Zeit vor 2021 auch als "goldenes Zeitalter für Werbetreibende".

Jochem und Bram eröffneten den Nachmittag

Damals hat man einfach ein Pixel von Facebook oder einen Code von Google Analytics auf seiner Website platziert und konnte dann alles messen. So konnte man genau sehen, woher die Konversionen kamen, und auf der Grundlage dieser Ergebnisse konnte man seine Kampagnen ganz gezielt optimieren. Auch das Erstellen von Zielgruppen, zum Beispiel für Retargeting-Kampagnen, war mit einem Tracking-Pixel ganz einfach.

Zeitplan für die Entwicklung des Online-Marketings von 2021 bis heute
Zeitleiste mit allen wichtigen Entwicklungen von 2021 bis heute

Apple iOS 14.3 Ankündigung

Die erste Entwicklung, mit der wir uns befassen mussten, war das Apple iOS 14.3 Update. Apple kündigte dieses Update im März 2021 an und später im Jahr (im Dezember) wurde das Update implementiert. Dieses Update ermöglichte es Apple-Nutzern, das Tracking durch Dritte zu deaktivieren. Als Apple-Nutzer sind Sie sicher schon auf die unten stehende Meldung gestoßen.

Apple iOS14.3
Die bekannte Apple-Benachrichtigung

Insgesamt gaben etwa 95 % der Apple-Nutzer an, dass sie es vorziehen, nicht verfolgt zu werden. Dies führte dazu, dass u. a. Facebook viel weniger Daten zur Verfügung hatte. Von dem Moment an, in dem ein Facebook-Nutzer (von einem Apple-Gerät aus) auf eine Anzeige klickt, "verliert Facebook den Überblick" und alle Konversionen für diese Kampagne sind daher nicht mehr nachvollziehbar.

Infolgedessen konnte das Facebook-Pixel immer noch nur 20 bis 40 % der Konversionen messen. Facebook reagierte mit der Einführung der Facebook Conversion API. Dadurch konnte ein großer Teil der Messungen wiederhergestellt werden, so dass 60 bis 70 % der Konversionen gemessen werden konnten.

Ankündigung des Endes von Drittanbieter-Cookies durch Google

Das Jahr 2021 erwies sich als ein Jahr voller bedeutender und weitreichender Veränderungen, teilweise aufgrund des Apple-Updates und anderer Entwicklungen im Bereich Datenschutz. Im November 2021 kündigte Google außerdem eine wichtige Änderung an: das Ende der Cookies von Drittanbietern in Google Chrome.

Auch Google Chrome wird Berichten zufolge aufhören, Besucher über Cookies von Drittanbietern zu verfolgen. Logischerweise hat dies enorme Auswirkungen für Werbetreibende, Geschäftsinhaber und Plattformen. Wenn sowohl Google als auch Apple es unmöglich machen, über Cookies zu messen, werden die Messungen viel ungenauer. Da Google das Update erst 2024 einführen wird, sind die genauen Auswirkungen noch schwer abzuschätzen. Aber angesichts des Datenverlusts durch das Apple-Update werden die Auswirkungen auch hier enorm sein.

Ursprünglich war das Update von Google bereits für 2021 und später für 2023 geplant. Jetzt ist klar, dass es definitiv 2024 eingeführt wird. Für Online-Vermarkter ist es daher unerlässlich, rechtzeitig auf First-Party-Cookies umzusteigen, um nicht völlig den Einblick in die Zahlen zu verlieren.

Google kündigt Ende der Cookies von Drittanbietern im Jahr 2021 an
Google kündigt Ende der Cookies von Drittanbietern im Jahr 2021 an

Apple iOS 16.4 Ankündigung

Infolge der oben genannten Entwicklungen sind viele Unternehmen zum Server-seitigen Tagging übergegangen. Das bedeutet, dass sie begonnen haben, die Daten selbst über ihren eigenen Server zu verarbeiten. Von diesem Server aus können sie entscheiden, an welche Dritten sie diese Daten weitergeben wollen. Da der Server mit der eigenen Domäne verbunden ist, werden diese Daten als First Party Data betrachtet.

Apple war mit dieser Entwicklung nicht zufrieden und brachte deshalb das Update iOS 16.4 heraus. Dieses Update bedeutet, dass platzierte Cookies nun für maximal 7 Tage platziert werden können, auch über serverseitiges Tagging. Das Hauptproblem, das durch dieses Apple-Update entstand, war, dass wiederkehrende Besucher, die mehr als eine Woche brauchen, um wiederzukommen, nicht mehr gemessen werden konnten. Glücklicherweise gibt es auch für dieses Problem eine Lösung. Wir werden Ihnen später in diesem Beitrag mehr darüber erzählen!

Apple kündigt iOS 16.4 an
Aufgrund des iOS 16.4-Updates von Apple werden Cookies für bis zu 7 Tage gespeichert.

Umstellung von Universal Analytics auf Google Analytics 4

Seit dem 1. Juli 2023 gehört Google Universal Analytics der Vergangenheit an und die Daten Ihres Website-Traffics werden in Google Analytics 4 (GA4) gespeichert. Der Wechsel von Google Universal Analytics zu Google Analytics 4 war eine ziemliche Umstellung.

Europäisches Parlament führt DSA und DMA ein

Die oben genannten Entwicklungen haben also dazu geführt, dass wir jetzt an einem wichtigen Scheideweg stehen. Wir können jetzt so tun, als ob uns die Nase blutet, indem wir nichts unternehmen, oder wir können jetzt anfangen, unsere eigenen Daten zu sammeln.

Wenn Sie sich für Letzteres entscheiden, dann sind Sie startklar. Obwohl wir uns vorstellen können, dass Sie dies auf eine zukunftssichere Weise tun wollen. Schließlich stehen auch im Jahr 2024 einige Entwicklungen an, von denen wir bereits wissen, dass wir uns darauf einstellen müssen.

Die wichtigste Entwicklung ist die Ankündigung des Europäischen Parlaments. Es hat angekündigt, dass das Gesetz über digitale Dienstleistungen (DSA) und das Gesetz über digitale Märkte (DMA) im ersten oder zweiten Quartal 2024 eingeführt werden sollen.

Konkret sollen diese Verordnungen für mehr Transparenz bei Online-Werbung, weniger Fälschungen, einen besseren Schutz der Privatsphäre und vor allem für mehr EU-Kontrolle über die wirtschaftliche Macht einiger Internet-Giganten sorgen. Das bedeutet, dass Online-Unternehmer ihre Daten nun selbst sammeln müssen und nicht mehr von Dritten. Als Online-Unternehmer müssen Sie also selbst die Kontrolle über die Besucherdaten übernehmen.

Während Sie bisher von großen Unternehmen wie Apple gezwungen wurden, die Verwendung von Third-Party-Cookies aufgrund ihrer Aktualisierungen einzustellen, werden diese bald auch in der Europäischen Union verboten sein. Fazit: Im Jahr 2024 werden wir uns definitiv von Third Party Cookies verabschieden.

Alte Tracking-Situation vs. Neue Tracking-Situation

Sehen Sie sich die Präsentation an

Sehen Sie sich die vollständige Präsentation von Bram und Jochem unten an.

Datengesteuertes Marketing, bei dem der Datenschutz im Vordergrund steht

Romar van der Leij ist Experte für Datenschutz und Recht bei der DDMA (Data-Driven Marketing Association). Ziel der DDMA ist es, die Mitglieder auf alle aktuellen und zukünftigen Entwicklungen im Bereich der Online-Daten vorzubereiten und ihnen zu helfen, das Beste aus den ihnen zur Verfügung stehenden Daten zu machen.

AVG und Datenschutz

Die beiden wichtigsten Begriffe, mit denen sich (Online-)Unternehmer auseinandersetzen müssen, sind AVG und ePrivacy. Bei AVG geht es hauptsächlich um die Verarbeitung personenbezogener Daten, bei ePrivacy um die Verwendung von Cookies und das Auslesen von Besucherinformationen.

AVG

Bei AVG haben Sie es mit 7 Grundprinzipien zu tun, von denen die ersten beiden die wichtigsten sind.

  • Rechtmäßig, fair und transparent
  • Zielbindung
  • Minimierung der Datenmenge
  • Genauigkeit
  • Beschränkung der Lagerung
  • Integrität und Vertraulichkeit
  • Rechenschaftspflicht

Um als Unternehmer die AVG-Vorschriften einzuhalten, ist es in erster Linie wichtig, dass Sie von Ihren Besuchern die (eindeutige) Erlaubnis zur Verarbeitung personenbezogener Daten erhalten. Das bedeutet, dass Sie klar und deutlich kommunizieren, dass Sie personenbezogene Daten verarbeiten und angeben, wofür Sie sie verwenden. Dann sollte der Besucher die freie Wahl haben, ob er zustimmt oder nicht.

Dabei sollte das Interesse der Organisation, die die personenbezogenen Daten sammelt, immer gegen die Auswirkungen auf die Privatsphäre der betroffenen Person abgewogen werden. Sie sollten sich also immer fragen, inwieweit die Daten für Sie als Unternehmer wichtig sind und inwieweit Sie zu diesem Zweck die Privatsphäre Ihrer Besucher "verletzen" wollen. Als Unternehmer treffen Sie diese Abwägung selbst.

Auch Ihre Zweckbindung sollte eindeutig sein. Das bedeutet, dass Sie als Unternehmer personenbezogene Daten nur für einen klaren und gerechtfertigten Zweck sammeln dürfen. Dieser Zweck muss immer eindeutig und im Voraus festgelegt sein. Darüber hinaus dürfen die personenbezogenen Daten nur für den Zweck verwendet werden, der der betroffenen Person mitgeteilt wurde. Mit anderen Worten: Sie sind verpflichtet, den Zweck, für den Sie welche Daten verwenden, konkret anzugeben. Danach dürfen Sie die Daten nicht mehr für andere Zwecke verwenden.

EPRIVACY

Während AVG für alle Formen der Verarbeitung personenbezogener Daten gilt, konzentriert sich ePrivacy speziell auf die Verarbeitung personenbezogener Daten für elektronische Kommunikationsdienste. Die wichtigste Regel von ePrivacy ist, dass Sie ausdrücklich um Erlaubnis bitten müssen, wenn Sie Nutzerdaten speichern oder darauf zugreifen wollen.

Online wird diese Zustimmung über einen Cookie-Banner eingeholt. Über einen Cookie-Banner werden die Besucher der Website aufgefordert, in die Verarbeitung personenbezogener Daten einzuwilligen. Diese Zustimmung muss immer aus einer freien, informierten und eindeutigen Handlung stammen.

Es gibt derzeit keinen falschen Weg, ein Cookie-Banner zu setzen. Ganz einfach, weil es dafür keine spezifischen Vorschriften gibt. Wenn Sie einen Cookie-Banner erstellen, sollten Sie sich immer fragen, ob Sie selbst die Bedingungen akzeptieren würden.

In der Praxis sehen wir, dass Besucher sich betrogen fühlen, wenn zum Beispiel die Schaltfläche "Akzeptieren" viel auffälliger ist als alle anderen Schaltflächen. Dies wird als "Nudging" bezeichnet, bei dem Menschen "subtil" zu einer gewünschten Handlung aufgefordert werden. Die Anwendung dieses Verfahrens wird als unethisch angesehen.

Im Folgenden werden drei verschiedene Cookie-Banner gezeigt. In allen Cookie-Bannern hat der Besucher die Möglichkeit, die Cookies zu akzeptieren oder nicht zu akzeptieren; er kann auch zwischen den einzelnen Cookie-Typen unterscheiden. In zwei Beispielen können Sie sehen, dass die Schaltfläche "Akzeptieren" deutlich hervorsticht. Dies ist also nicht illegal, aber Sie müssen sich fragen, ob Ihre Besucher dies akzeptieren. Das letzte Beispiel ist also ethisch gesehen die beste Wahl.

Drei verschiedene Arten von Cookie-Bannern
Verschiedene Arten von Cookie-Bannern

Checkliste für Unternehmer

Wenn Sie als Unternehmer mit einer bestimmten Aktion, Kampagne oder externen Partei beginnen, ist es wichtig, die folgenden Schritte zu befolgen. Indem Sie sich immer diese Fragen stellen, prüfen Sie, ob Sie die Aktion durchführen dürfen und können.

Checkliste für Unternehmer
Als Unternehmer sollten Sie sich folgende Fragen stellen

1. Sind personenbezogene Daten betroffen?

Die Definition von personenbezogenen Daten im AVG umfasst alle Informationen über eine Person, die:

  • sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person bezieht
  • als identifizierbar angesehen
  • bezieht sich auf eine Person, die direkt oder indirekt identifiziert werden kann, insbesondere durch eine Kennung wie.
  • ein Name
  • eine Identifikationsnummer
  • Standortinformationen
  • ein Online-Kennzeichen

oder eines oder mehrerer Elemente, die die physische, physiologische, genetische, psychologische, wirtschaftliche, kulturelle oder soziale Identität dieser natürlichen Person kennzeichnen.  

2. Was ist meine Rolle?

Fragen Sie sich immer, welche Rolle Sie bei der Verarbeitung der personenbezogenen Daten spielen:

  • Verantwortliche Partei: Dies ist die Partei, die Daten sammelt und Ziele mit ihnen verknüpft. Es handelt sich also um die Website oder den Webshop, der Nutzerdaten sammeln möchte.
  • Verarbeiter: Dies ist die Partei, die Daten von dem für die Verarbeitung Verantwortlichen erhält, um dann etwas mit ihnen zu tun. So erhalten z. B. Meta oder Google Analytics Daten vom Unternehmer über ein Pixel, um daraus Berichte zu erstellen.
  • Subjekt der Daten: Person, die Daten zur Verfügung stellt, oder Nutzer.

Früher war ein Auftragsverarbeiter immer mitverantwortlich für die erhobenen Daten. Durch die Umstellung auf First-Party-Cookies ist dies nun nicht mehr der Fall, und als Unternehmen sind Sie selbst für die von Ihren Website-Besuchern erhobenen Daten verantwortlich.

Rollenteilung bei der gemeinsamen Nutzung von Daten
Rollenzuweisung bei der Verarbeitung personenbezogener Daten

3. Welche Grundlage soll ich verwenden?

Wenn Sie nicht zuvor die ausdrückliche Zustimmung des Besuchers eingeholt haben, müssen Sie sich fragen, ob die Verarbeitung der personenbezogenen Daten wirklich notwendig ist. Wie haben Sie den Besuchern diese Notwendigkeit vermittelt?

4. Wie informiere ich?

Wie und worüber werden Sie die Besucher informieren? Als Unternehmer haben Sie eine Informationspflicht, wenn es um die Erhebung personenbezogener Daten geht. Dabei sollten Sie über die folgenden Punkte informieren:

  • Welche Gründe
  • Zweck der Verarbeitung
  • Aufbewahrungsfrist (und wie Sie diese festlegen)
  • Berechtigtes Interesse (welches Interesse genau?)
  • Name Datenverarbeitungsbeauftragter (falls zutreffend)
  • Drittempfänger/oder Kategorien
  • Drittländer
  • Herkunft der Daten
  • Verantwortliche Identität
  • Verpflichtung zur Bereitstellung von Daten durch Vereinbarung
  • Automatisierte Entscheidungsfindung: plus zugrunde liegende Logik
  • Recht auf Zugang und Berichtigung
  • Recht auf Widerspruch/Einspruch
  • Recht auf Widerruf der Zustimmung
  • Recht auf Einreichung einer Beschwerde
  • Zusätzliche Rechte melden

5. Besteht die Möglichkeit eines Widerspruchs?

Gibt es eine Opt-out-Option? Können die Besucher zum Zeitpunkt der Anfrage entscheiden, dass ihre Daten nicht verarbeitet werden sollen? Und können sie ihre Zustimmung zu einem späteren Zeitpunkt zurückziehen?

6. Der Kompromiss

Überlegen Sie, ob das Werkzeug die richtige Lösung für Sie ist. Legen Sie für jedes Werkzeug Ihre Mindestanforderungen fest und erstellen Sie einen Plan zur Verfolgungsmessung. Diskutieren Sie dies mit Ihren Kollegen. Ein Marketingspezialist und ein Jurist werden das anders sehen.

Wie man als Marketing-Agentur Server-seitiges Tagging einsetzt

Erik Minkels ist ein Marketingexperte bei Digital Bosses. Als Marketingexperte hat er umfangreiche Erfahrung im Online-Marketing für verschiedene Kunden. Die Entwicklungen der letzten Jahre haben einen enormen Einfluss gehabt, wobei insbesondere das letzte Jahr einen großen Umschwung gebracht hat.

Erik Swinkels ist Marketingexperte bei Digital Bosses
Erik Minkels (Marketing-Experte bei Digital Bosses)

Für viele Online-Vermarkter, einschließlich Erik, ist Google Analytics die Grundlage. Mit Google Analytics erhält man Einblicke in den Verkehr auf der Website. Man sieht, woher die Besucher kommen, ob sie konvertieren und wo sie auf der Kundenreise aussteigen. Auf der Grundlage der Berichte in Google Analytics werden oft Entscheidungen über Kampagnen und Anzeigen getroffen.

"Google Analytics ist die Grundlage. Man geht fast blind davon aus, dass die Informationen hier richtig sind."

In den letzten Jahren stieß Erik zunehmend auf das Problem der unvollständigen Daten in Google Analytics. Er kam sogar zu dem Schluss, dass er nur 70 % der Daten zur Verfügung hatte. Infolgedessen fiel die "Basis" vieler seiner Kampagnen weg, was bedeutete, dass er zunehmend an den Entscheidungen, die er treffen musste, zu zweifeln begann.

Als Marketing-Agentur wollte er einen Mehrwert für seine Kunden schaffen und diesen Wert auch nachweisen können. In einer Situation, in der er Entscheidungen auf der Grundlage von 70 % der verfügbaren Daten treffen musste, konnte er nie sicher sein, dass seine Entscheidungen die richtigen sein würden. Er war seinem Bauchgefühl ausgeliefert, und das ist nicht die Art und Weise, wie Sie als Vermarkter arbeiten wollen. Ihr Mehrwert als Marketing-Agentur geht damit verloren.

Erik kommt zu dem Schluss, dass nur 70 % der Daten verfügbar sind.
Nur 70% der Daten verfügbar

Als Online-Marketing-Experte wollte Erik unbedingt vollständige Daten für seine Kunden sammeln. Um dies zu erreichen, machte er sich selbst auf die Suche nach einer Lösung und stieß bald auf die beste Lösung für seine Situation: Server-seitiges Tagging. Die Implementierung von Server-seitigem Tagging erwies sich jedoch als keine leichte Aufgabe. In seiner Organisation, die hauptsächlich aus Vermarktern besteht, fehlte das Wissen, um dies richtig zu machen.

Auf seiner Suche nach einem guten Partner kommt Erik mit mehreren Parteien in Kontakt. Die Umsetzung nimmt bei diesen Parteien viel Zeit in Anspruch, aber das Endergebnis bleibt dasselbe: das Ergebnis war nicht 100%ig.

Schließlich setzte sich Erik mit dem Eigentümer von AdPage, Koen van de Wetering, in Verbindung. Auch Koen sah die Herausforderung, alles zu 100 % messen zu können, aber er stellte sich der Herausforderung. Mit Erfolg: Dank einiger maßgeschneiderter Lösungen ist es ihm nun gelungen, die Daten zu 100 % wiederherzustellen. Erik kann sich also wieder auf seine Berichte in Google Analytics verlassen.  

Einrichten der serverseitigen Markierung

Koen van de Wetering ist der Gründer von AdPage. Im Jahr 2014 begann er zusammen mit seinem Geschäftspartner mit der Entwicklung eines Landing-Page-Tools. Dieses Tool wurde inzwischen zu einem vollständigen Builder für Landing Pages, Popups und Personalisierung erweitert.

Koen hat viel Kontakt mit Vermarktern und hat in den letzten Jahren immer mehr Fragen zur Messbarkeit von Kampagnen erhalten. Zusammen mit einem Team von Entwicklern hat er mehrere Monate damit verbracht, eine Lösung zu entwickeln: AdPage Tagging. Das Ziel von AdPage's serverseitiger Tagging-Lösung ist es, Marketing-Agenturen und Webshops dabei zu helfen, die bestmöglichen Ergebnisse für ihre Online-Kampagnen zu erzielen.

Da wir nun wissen, warum serverseitiges Tagging notwendig ist und was es leisten kann. Natürlich ist es auch wichtig, die eigentliche Implementierung von serverseitigem Tagging zu vertiefen.

Koen van de Wetering spricht

Die Kluft zwischen Vermarkter und Entwickler

Die korrekte Einrichtung von Tracking auf Ihrer Website ist zu einer ziemlichen Herausforderung geworden. Für eine ordnungsgemäße Einrichtung des Trackings ist es wichtig, die Container von DataLayer und Tag Manager richtig einzurichten. Um dies richtig zu tun, benötigen Sie sowohl technisches Wissen als auch Marketingkenntnisse.

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, Ereignisse und Konvertierungen an Ihren Server weiterzuleiten:

  • Über ein Tag-Management-System wie Google Tag Manager
  • Über Webhooks
  • Mit dem GA4-Messprotokoll
Es gibt 3 Möglichkeiten, Ereignisse und Konvertierungen an den Server zu senden
Es gibt 3 Möglichkeiten, Ereignisse und Konvertierungen an den Server zu senden

Beim Server-seitigen Tagging sorgen Sie dafür, dass in einem Tag-Management-System (im Fall von AdPage ist es der Google Tag Manager) ein Web- und ein Server-Container zusammenarbeiten. Damit die Kommunikation zwischen den beiden Containern reibungslos funktioniert und die gesammelten Daten mit Dritten geteilt werden können, sind die folgenden Komponenten wichtig:

  • DataLayer mit den richtigen Ereignissen und Parametern auf Ihrer Website installiert
  • Google Tag Manager Web Container
  • Google Tag Manager Server Container
  • Richtig eingestellte Kanäle
Checkliste für die richtige Kommunikation zwischen Web- und Service-Container
Checkliste für die richtige Kommunikation zwischen Web- und Service-Container

Der Prozess innerhalb eines Web- oder Server-Containers läuft über Auslöser, Variablen und Tags. Sie können sich die Zusammenarbeit zwischen Triggern und Tags als eine "Wenn-Dann-Konstruktion" vorstellen. Wenn also ein Besucher eine bestimmte Aktion ausführt, wird eine Aktion ausgeführt.

  • Auslöser: Die vom Besucher auf einer Website durchgeführte Aktion, die ein Tag auslöst (d. h. das Tag auslöst). Also zum Beispiel ein Produkt angesehen, auf eine Schaltfläche geklickt usw.
  • Variablen: Die in der Tag-Konfiguration enthaltenen Informationen, z. B. der Produktname, der Bestellwert oder die persönlichen Daten des Besuchers. Diese Informationen werden von der DataLayer abgerufen.
  • Tags: sorgt dafür, dass die gewünschten Informationen in Form von Variablen an Ihren Server und Server-Container als Ereignis für z.B. Meta oder Google Analytics weitergeleitet werden.
Tiggers, Variablen und Tags
Tiggers, Variablen und Tags

Einrichtung nur mit Webcontainer

Die folgende Abbildung zeigt die Einrichtung, wenn nur mit dem Google Tag Manager Web-Container gearbeitet wird, d. h. über client-seitiges Tagging.

Eine Website hat einen DataLayer, der Besucherdaten sammelt. Trigger reagieren darauf und sorgen dafür, dass Tags mit zugehörigen Daten an Ihre Kanäle, wie Meta und Google Analytics, weitergeleitet werden.

Sie können dieses Verfahren mit dem Verfahren der Pixel der externen Plattformen selbst vergleichen. Wie bei diesen Pixeln werden die Besucherdaten im Browser gespeichert und direkt an die jeweiligen Plattformen übermittelt.

Einrichtung nur mit Webcontainer
Einrichtung nur mit Webcontainer

Beim serverseitigen Tagging kommt ein weiterer Schritt hinzu, nämlich der Server-Container. Im Gegensatz zum obigen Setup wird so sichergestellt, dass Ereignisse nicht direkt an externe Kanäle, sondern zunächst an Ihren Server weitergeleitet werden.  

Die Auslöser in einem Server-Container reagieren auf diese Ereignisse und Konversionen, die über den Web-Container eingehen. Im Server-Container entscheiden Sie dann, mit welchen Plattformen Sie diese Ereignisse und Konversionen teilen möchten. Auf diese Weise können Sie die Besucherdaten über Ihren Proxy-Server verarbeiten, und die Verarbeitung erfolgt nicht mehr im Browser des Besuchers.

Einrichtung mit Hinzufügung eines Server-Containers

DataLayer

Um das serverseitige Tagging für Ihre Website ordnungsgemäß einzurichten, ist es wichtig, dass Sie über einen ordnungsgemäß funktionierenden DataLayer verfügen. Ein DataLayer ist ein JavaScript-Objekt, das dazu dient, Informationen von Ihrer Website zu sammeln, die dann an Google Tag Manager weitergegeben werden.

Tipp: Sie sind sich nicht sicher, ob Sie einen DataLayer haben oder ob er richtig eingerichtet ist? Verwenden Sie die Google Chrome-Erweiterung "DataLayer Checker". Bei jedem Schritt Ihrer Customer Journey können Sie dann sehen, welche Ereignisse im DataLayer ausgelöst werden und welche Nutzerdaten mit diesem Ereignis verbunden sind.
Google Chrome-Erweiterung: Datalayer Checker
Datenschicht-Prüfer

Links ein richtig gesetzter Datalayer, rechts nicht gesetzt
Ein guter ingauged Datalayer und kein Datalayer-Set

Serverseitiges Tagging mit Webhooks

In Kombination mit dem Server-seitigen Tagging können Sie auch Webhooks zur Messung von Daten verwenden. So können Sie unter anderem Rückerstattungen in Ihre Analysen einbeziehen und den gesamten Multichannel Ihres Unternehmens analysieren.

Dies kann zum Beispiel nützlich sein, wenn Sie viel auf Facebook werben. Wenn Sie wissen, dass ein bestimmter Anzeigentyp viele Rückzahlungen verursacht, wissen Sie, dass diese Anzeige Aufmerksamkeit benötigt, um diese Rückzahlungen zu reduzieren.

Ein Webhook ist eine Push-Benachrichtigung, die Sie direkt an den Server senden. Bei jeder Bestellung werden Cookie-Informationen mitgeschickt. Wenn jemand ein Produkt zurückgibt, wird die Cookie-Information im Webhook mitgesendet. So kann die Rückerstattung mit der Bestellung und der entsprechenden Kampagne abgeglichen werden. Diese Webhooks können auch in Kombination mit Ihrem CRM- oder POS-System verwendet werden, so dass Sie das Multichannel-Marketing besser nutzen können.

Sehen Sie sich die Präsentation an

Sehen Sie sich die vollständige Sitzung von Koen unten an.

Apples iOS 16.4 Update und wie wir es behoben haben

Jeroen Frenken ist Lead Developer bei AdPage. Trotz seines jungen Aussehens hat Jeroen bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Code. Innerhalb von AdPage ist er für die gesamte Entwicklung von AdPage Tagging verantwortlich. Hier kümmert er sich um die Serverwartung und die kontinuierliche Optimierung aller Funktionen, um auf neue und kommende Updates zu reagieren. Jeroen ist ständig auf der Suche nach neuen Funktionen und Möglichkeiten, um das Tracking für unsere Nutzer noch besser zu machen.

Jeroen Frenken
Jeroen Frenken am Apparat

Eines der Updates, das die Privatsphäre von Apple-Nutzern verbessert und die Messung von Daten über serverseitiges Tagging erschwert hat, ist das Update iOS 16.4.

Für das serverseitige Tagging verwenden Sie CNAME-Cloaking, um die gemessenen Daten an Ihren Server weiterzuleiten und sie dort zu speichern. Beim CNAME-Cloaking wird Ihr Server über Ihre DNS-Einstellungen mit Ihrer Domäne verknüpft. Apple überprüft heute, ob die ersten 4 Ziffern der IP-Adresse der Domain mit den IP-Adressen Ihres Servers übereinstimmen. Wenn dies nicht der Fall ist, markiert Safari das platzierte Cookie als Drittanbieter. Infolgedessen geht die Zuordnung auf 7 Tage zurück.

CNAME-Cloaking in Kraft
CNAME-Cloaking in Kraft

Wie hat AdPage das Problem gelöst?

Durch ein Master-Cookie. Durch Plugins oder Serverarbeit kann ein Master-Cookie auf einer Website platziert werden, das die Marketing-Cookies ersetzt. Dieser Master-Cookie fragt sich bei jeder gestarteten Sitzung, ob der Master-Cookie noch vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, wird das Master-Cookie sofort von Ihrem Server zurückgelegt.

Zurücksetzen von Cookies
Zurücksetzen von Cookies

Das ITP ist eine Funktion, die Apple für seine Nutzer eingeführt hat, um deren Online-Datenschutz zu gewährleisten. Die Wiedereinführung des Master-Cookies steht also nicht im Widerspruch zu einer Richtlinie oder einem Gesetz. Apple, Google und andere Plattformen werden also weiterhin neue Funktionen veröffentlichen, die die Messung von Besucherdaten erschweren. AdPage ist über diese Entwicklungen im Bilde und wird dafür sorgen, dass es eine Lösung gibt, um das Tracking in Ordnung zu halten.

GA4 Messprotokoll

Jody Twijsel ist ein Spezialist für Google Tag Manager und GA4. Er unterstützt Marketing-Agenturen bei der Implementierung.

Die Notwendigkeit der serverseitigen Kennzeichnung ist eine technische Geschichte. Jody kann sie anhand des folgenden Beispiels perfekt erklären.

Jody Twijsel
Jody Twijsel am Apparat

Sie als Verbraucher möchten Coca-Cola kaufen und gehen dazu in den örtlichen Supermarkt. Bevor Sie diese Cola kaufen können, wurde sie vom Vertriebszentrum zum Supermarkt transportiert. Bevor die Cola das Vertriebszentrum erreichte, wurde sie von der Coca-Cola-Fabrik zum Vertriebszentrum transportiert.

Bevor Sie also Ihre Cola in den Händen halten, haben Sie bereits einen langen Weg zurückgelegt.

Das Vertriebsverfahren von Coca-Cola

Der Prozess der Datenbeschaffung ist im Grunde derselbe, wobei:

  • wird die Coca-Cola-Fabrik durch Ihren Server ersetzt;
  • das Vertriebszentrum wird durch Ihren Browser ersetzt;
  • der lokale Supermarkt wird durch die Speicherung in Google Analytics ersetzt.
Die Datenerfassung ähnelt dem Coca-Cola-Prozess

Letztes Jahr wurden die Verteilungszentren durch die Proteste der Landwirte blockiert. Die Folge: Die Verteilungszentren konnten nicht beliefert werden und konnten die Supermärkte nicht beliefern. Ergebnis: leere Regale in den Supermärkten.

Um als Supermarkt trotzdem für volle Regale zu sorgen, geht es dann direkt in die Fabrik. Schließlich wird das Distributionszentrum blockiert und dabei übersprungen.

Ein Vertriebszentrum/Browser, das eingehende Produkte/Daten nicht mehr weiterleiten kann, zwingt Sie dazu, eine andere Lösung zu finden

In diesem Fall kann der Protest der Landwirte mit den neuen Gesetzen und Funktionen verglichen werden, die verhindern, dass Ihr Browser Daten an Google Analytics weiterleitet. Um sicherzustellen, dass Sie weiterhin Zugang zu diesen Daten haben, stellen Sie sicher, dass Sie die Daten direkt vom Server abrufen.

Das Abrufen von Daten direkt von Ihrem Server zur Weiterleitung an Google Analytics wird als Messprotokoll bezeichnet.

Das Messprotokoll in der Theorie

Das Messprotokoll ist eine Möglichkeit, Daten ohne Standard-Tracking-Codes über HTTP-Anfragen zu senden. Sie können diese HTTP-Anfragen von Ihrem Server, Google Sheets, Apps, POS-Systemen oder anderen Geräten weiterleiten.

Im Gegensatz zum Server-seitigen Tagging rufen Sie mit dem Messprotokoll die Daten direkt von Ihrem Server ab, um sie dann direkt an Google Analytics zu senden.

Beim serverseitigen Tagging verwenden Sie (wie im Beispiel beschrieben) ein Verteilungszentrum zur Weitergabe Ihrer Daten. Das Messprotokoll kann auch die Verbindung zwischen Ihrem Hosting-Server und dem Server für Ihre Erstanbieterdaten sein.

Das Messprotokoll kann auch in Kombination mit serverseitigem Tagging verwendet werden

Um Daten an Google Analytics oder Ihren Server mit Erstanbieterdaten zu senden, verwenden Sie eine Anfrage mit einem api_secret, nach der eine Nutzlast gesendet wird. Der Payload wird dann mit den Daten gefüllt, die Sie über Ihre Anfragen angefordert haben. Der große Unterschied auch bei Universal Analytics ist, dass von nun an ein api_secret in der Anfrage enthalten sein muss, damit nicht jeder Daten an Ihr Analytics senden kann. Um eine solche Anfrage zu erstellen, verwenden Sie den Google Event Builder.

API-Geheimnis

Sehen Sie sich die Präsentation an

Sehen Sie sich die vollständige Präsentation von Jody unten an.

Mehr Einblick in Ihre Daten?

Möchten Sie selbst mit dem Server-seitigen Tagging beginnen? Vereinbaren Sie eine unverbindliche Demo mit unseren Tracking-Spezialisten. Gemeinsam schauen wir uns die aktuellen Einstellungen und Möglichkeiten zur Verbesserung an.